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Staffel 1, Folge 1

Kein Job, kein Geld, kein Dach über dem Kopf

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Folge 1

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Mehr als zwölf Millionen Menschen in Deutschland sind von Armut bedroht, mehr als vier Millionen leben von Hartz IV. Viele arbeiten hart und müssen dennoch jeden Cent zweimal umdrehen. Andere drehen sich morgens lieber selbst nochmal um, statt zur Arbeit zu gehen. In zwei Folgen begleitet die Dokumentation „Armes Deutschland“ Familien und Alleinstehende, die am Rande der Armutsgrenze leben - und zeigt ihren grundlegend unterschiedlichen Umgang mit ihrer Situation. Stempeln oder abrackern - lohnt sich Arbeit in Deutschland?

Lohnt sich Arbeit in Deutschland? Für Dennis (33) und seine Frau Isabella (26) hat sich diese Frage noch nie gestellt. Das Ehepaar lebt in Köln von 720 Euro Hartz IV im Monat. Isabella hat in ihrem Leben noch nie gearbeitet, Dennis schlägt Jobangebote vehement aus: „Unter 3.000 Euro netto geh‘ ich nicht arbeiten!“ Für eine ungelernte Kraft ohne Führerschein wie Dennis scheint es gewollt utopisch, je wieder einen Fuß in der Berufswelt zu fassen.

Ganz anders sieht es bei Ibrahim (31) und Sevil (25) aus. Das junge Ehepaar aus Wuppertal versucht mit aller Kraft dem Jobcenter den Rücken zu kehren, denn sie möchten auf eigenen Beinen stehen. Seit zehn Monaten beziehen die beiden den Regelsatz von 720 Euro monatlich. Das junge Paar kämpft und arbeitet an der gemeinsamen Zukunft. Ibrahim macht eine Ausbildung zum Touristikkaufmann und Sevil hat die Ausbildung an einer privaten Kosmetikschule alleine gestemmt. Doch nun ist noch die letzte Rate in Höhe von 530 Euro offen, damit Sevil ihr Zertifikat zur Kosmetikerin erhält und auch arbeiten kann. Denn ohne dieses Zeugnis wird es für die 25-Jährige schwierig, einen Job zu finden. Mühsam spart das Ehepaar jeden Cent, der ihnen von Hartz IV übrig bleibt. Neben seiner Ausbildung hat Ibrahim beschlossen einen Kellnerjob anzunehmen, um seiner Frau unter die Arme zu greifen.

Lothar ist eigentlich schon in Rente, doch der gelernte Konditormeister steht trotzdem jeden morgen früh auf, um pünktlich um sieben Uhr das Straßenmagazin in Neumünster zu verkaufen. Er arbeitet jeden Tag in der Woche, auch sonntags und das locker acht Stunden täglich. Durchschnittlich verdient Lothar zehn Euro am Tag, das sind 300 Euro im Monat. Geld, das der gebürtige Duisburger dringend benötigt, denn seine Rente beträgt gerade mal 430 Euro. Altersarmut ist in Deutschland keine Seltenheit, aber der humorvolle Rentner sieht es gelassen: „Ich arbeite noch, bis ich 100 Jahre alt bin.“ In Neumünster ist Lothar sehr bekannt und beliebt, er freut sich jeden Tag aufs Neue, mit seinen Stammkunden zu schnacken. Ein Leben ohne Arbeit? Für Lothar völlig unvorstellbar.

Anders sieht es zwei Generationen weiter aus. Vanessa will von Arbeit nichts wissen. Mit ihrer „Null-Bock“-Einstellung schafft es die 19-Jährige nicht einmal ihren Hartz IV Antrag einzureichen, stattdessen lebt sie von 50 Euro Taschengeld, die sie von ihrer kranken Mutter erhält. Den Hauptschulabschluss hat sie abgebrochen und an eine Lehre oder einen Job ist gar nicht zu denken. Mit der Unterstützung der Mutter versucht Vanessa nun, den Antrag auf Hartz IV fertigzustellen. Da sie aber die frühen Termine am Morgen regelmäßig verschläft und zudem auch noch aufgrund von Gewaltandrohungen Hausverbot hat, gestaltet sich das schwierig. An ein geregeltes Leben denkt Vanessa nicht im Entferntesten: „Der Staat soll zahlen, ich habe keinen Bock zu arbeiten!“

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